Manfred Busch – Ökonometriker und Kämmerer in Ruhestand – hat ein Analyse-Modell entwickelt: Damit können Kommunalis sicherstellen, dass sie keine quantitativ bedeutsamen Änderungen in der Haushaltsstruktur übersehen. Es macht die geplanten Veränderungen und Schwerpunktsetzungen sichtbar. Wie das funktioniert, ist in in AKP 5/2020 zu lesen.
Im Artikel wird von einer Bearbeitung in Excel ausgegangen. Als Ergänzung gibt es deswegen hier eine Beispieldatei in diesem Format.
Arbeiten mit der Beispieldatei
Leider werden die Haushaltsdaten von der Verwaltung häufig in unterschiedlichen Formaten geliefert. In der Jahresrechnung werden zum Beispiel gelegentlich Zeilen ausgelassen, wenn alle Werte Null sind. Dies kann einer automatisierten Zusammenstellung im Wege stehen.
Hier könnte eine Mischung von vorgegebenen und weiter aufgegliederten Produktbereichen – je nach politischem Interesse – erfolgen. Dies kann aber – zur Vermeidung von Erfassungsfehlern – in einem zweiten Schritt erfolgen, nachdem zunächst einmal die Konsistenz der erfassten Daten geprüft wurde.
Gelegentlich fehlt in Jahresrechnungen diese aggregierte Darstellungsform – da muss die Verwaltung nachliefern.
Berechnungsformel (siehe Beispieldatei): Steigerungsrate = (Wert2024/Wert2018)^(1/6) – 1.
Bei Subtraktionen – zum Beispiel beim Netto-Ergebnis = Erträge minus Aufwände – kann es einen Vorzeichenwechsel geben, etwa wenn nach einem Überschuss von zehn Millionen Euro in 2018 mit einem Defizit von fünf Millionen Euro in 2024 geplant wird. Dann gibt es keine sinnvolle Steigerungsrate; Excel wehrt sich mit der Anzeige „#ZAHL!“.
Gelegentlich stehen Nullen in den Zellen für 2018, wenn es schlicht keine Buchungen gab; die Berechnung der Steigerungsrate führt dann natürlich zu einem „Fehler“. Diese unschöne und die Übersicht störende Konsequenz könnte mit der Funktion „WennFehler“ in Excel unterdrückt werden (siehe Beispieldatei) – allerdings mit dem Nachteil, dass dann gegebenenfalls unplausible Planungen unsichtbar bleiben. Hier hilft nur eine handverlesene Prüfung oder der Ersatz von Nullen durch kleine Werte für 2018, so dass entsprechend auffällig hohe Steigerungsraten für 2024 resultieren.
In der Excel-Musterdatei erfolgt dies durch Hinzufügen weiterer Zeilen oder Spalten in den jeweiligen Erfassungstableaus, die entsprechend der zusätzlichen Aufgliederung befüllt werden müssen, und den Auswertungstableau, wo anschließend lediglich die Formeln entsprechend kopiert werden. Gelegentlich wird die Aussagefähigkeit der Daten durch verwaltungsinterne Umgliederungen gestört. In diesem Falle ist es sinnvoll, die zeitlich weiter zurückliegenden Daten möglichst präzise der Neugliederung anzupassen, damit die Analysedaten auch für zukünftige Haushalte nutzbar bleiben.
Manfred Busch, Stand 3.9.2020